Freitag, 8. März 2013
Begegnungen
Lange haben wir Euch auf Nachrichten von uns warten lassen. Die Tage gehen wahrscheinlich nicht nur hier, sondern auch bei Euch so schnell vorbei und abends mögen wir dann gar nicht mehr konzentriert was arbeiten. Jetzt ist aber Samstagmittag und wir sind in Kampala und freuen uns auch schon auf den Abend. Wir sind von der schweizerischen Botschaft eingeladen zum Abendessen und dann zu einem Film, über je zwei Bäcker und Mechaniker aus Uganda und der Schweiz, die einen Jobaustausch im Gastland machten. Wir sind auch gespannt, wen wir da treffen und kennen lernen. Mit neuen Leuten ins Gespräch / Kontakt zu kommen ist oft ermutigend, wohltuend aber auch hilfreich. Über Beziehungen kriegt man oft schneller Hilfe und hier wo vieles langsamer und anders abläuft, schätzt man es umso mehr, jemanden zur Seite zu haben, der einem in seinem Anliegen mitnimmt und an den richtigen Ort bringt. Vor einiger Zeit besuchte ich eine Laborschule in Lira, die ganz nah von unserem Kinderheim stationiert ist. Ich war einfach interessiert, was sie da alles untersuchen. Sehr freundlich wurde ich empfangen und alles wurde mir gezeigt. Anschliessend interessierten sie sich auch für unsere Arbeit, die ich natürlich auch gerne vorstellte. Vor einigen Tagen besuchten sie uns und haben uns angeboten, bei Krankheiten unsere Kinder zu einem günstigen Preis, teils aber auch ,wie z.B. Malaria, gratis zu testen. Ganz überrascht waren wir, als der Arzt, der dort mitarbeitet, dann sogar einem Kind von uns, das eine grössere Schnittwunde hatte, diese nähte, obwohl das Labor schon geschlossen hatte.
Durch Beziehungen kommen auch immer wieder ganz verschiedene Leute zu uns in Onkel Toms Hütte, um zu übernachten oder auch um für eine Weile bei uns zu wohnen.Wir machen da ganz interessante Erfahrungen und es erweitert unseren Horizont und unseren englischen Wortschatz, da es meist englischsprechende Leute sind.
Unsere beiden Volontäre, Rebekka, die für 2 Monate bei uns war und Barbara, die für 3 Wochen kam, sind nun wieder weg von Uganda. Auch das waren wertvolle Begegnungen, die wir und auch die afrikanischen Mitarbeiter und Kinder nicht missen möchten.

Zwei unserer Wassertänke sind mithilfe von Rebekka, Barbara und den Kindern mit Blumen und Tieren bemalt worden und es macht den Compound etwas farbiger.

Zum Thema Beziehungen zum Abschluss noch etwas zum Schmunzeln:
Mit dem Auto (Urs am Steuer) fahren wir in Kampala in einen Kreisverkehr und wollen die 3. Ausfahrt nehmen. Wir sehen zwar, dass unsere Seite nicht so breit ist, wie normalerweise eine Strassenseite ist. Trotzdem fahren wir, da das unser Navi auch anzeigt. Schon bald hält uns die Polizei auf und winkt uns raus. „Fahrausweis zeigen“sagt der nichterfreute Polizist. „Es ist verboten hier zu fahren, das ist eine Einbahnstrasse. Nur der Präsident ist berechtigt, das zu tun. „Urs sagte dann „ja, der Präsident, der bin ich nicht“ und ich fügte gleich dazu:“ aber er ist ein Königskind“ Der Polizist schaute mich etwas verwirrt an und sagte „come again“ (war aber etwas genervt)“ ja er ist ein Königskind“ Ich merkte, dass er nicht richtig verstand, was ich meinte und so fragte ich ihn, ob er auch Christ sei. „Ja“, ich wieder „ dann bist Du ja auch ein Königskind!“. Ein schmales Lächeln kam über sein Gesicht und er winkte uns, sagte „geht, aber nicht mehr in die falsche Richtung!“ Toll, diese Beziehung nach „oben“ zu unserem König zu haben.



Samstag, 2. Februar 2013
Eine Herausforderung nach der anderen!
Nachdem wir wiedereinmal mehr 5 Tage in Kampala verbracht haben, sind wir heute gut in Lira zurück. Zum ersten Mal habe ich mich, zwar umständehalber (Urs hat sich ziemlich tief in die Handballe geschnitten), getraut, in Kampala im Verkehrschaos zu fahren!

Schlussendlich fand ich es nicht mehr so schlimm, wie ich vermutet habe, ich war zwar geschafft und verschwitzt im Büro in Old Kampala angekommen – aber ich habe es geschafft!
In Kampala sowie auch in Lira hatten wir den Guardiansday, d.h. die Verwandten, bei denen die Kinder in den Weihnachtsferien waren, brachten die Kinder wieder zurück nach Old Kampala, Luafwu und hier in Lira wieder in unser Kinderheim.(in Lira kommen die meisten mit den Fahrrädern)

Wir hatten viele Gespräche mit diesen Verwandten, aber auch mit den Kindern und viele erzählten uns, dass es nicht so eine schöne Zeit für sie war. Ein Mädchen drückte es so aus: „ wir sind nicht gewollt, wir sind eher eine Last.“ Das tut weh,wenn man solche Worte hört und wir sind froh, haben die Kinder noch einige Tage Ferien, bevor sie wieder in die Schule gehen, so können wir uns für sie Zeit nehmen, mit ihnen reden und ihnen einfach auch zeigen, dass sie hier bei uns geliebt und angenommen sind.

Gerade die Jüngeren kommen immer wieder, schmiegen sich an einen oder wollen einem einfach an der Hand halten, sie suchen regelrecht die Nähe.
Auch Rebekka, unsere Volontärin hilft uns da fest mit und nimmt sich viel Zeit für die Kinder – danke Dir Rebekka, Deine Arbeit ist sehr wertvoll!

Nächste Woche geht dann die Schule wieder los, wir sind ab und zu mal unterwegs in den Dörfern um die Kinder dort zu besuchen und ihnen Schulmaterial, Schulgeld etc. zu bringen und auch im Büro gibt es immer wieder genug zu tun.
Aus dem heissen und trockenen Lira grüssen wir Euch herzlich!!